Nachdem ich beim Röntgenlauf 2013 einiges falsch gemacht habe und dieses Jahr mit allen Saisonhöhenpunkten durch bin, nahm ich mir vor diesem Röntgenlauf vor, auf keinen Fall wieder so einzugehen wie im Vorjahr. Bis kurz vor dem Start war mir nicht klar, ob ich einen richtigen Genusslauf hinlegen soll oder einfach nur etwas besonnener angehe.
Bevor es los ging traf ich viele bekannte Gesichter und lernte Michael Mankus und Peter Gnüchtel persönlich kennen, die ich bisher nur virtuell von G+ kannte. Die beiden wollten unter 6 Stunden bleiben und solidarisch wie ich bin begrub ich die Idee des Genusslaufes.
Auf dem ersten Halbmarathon, meinem Lieblingssegment, lief ich bewusst vorsichtig an und hatte eine Durchgangszeit, die fünf Minuten über der Vorjahreszeit lag. Dieser Abschnitt liegt mir mit seinen negativen Höhenmetern deshalb so gut, weil ich als ehemaliger Mehrkämpfer die Berge sehr gut runter-, aber eben nicht hochkomme.
Viele Läufer finden das zweite Teilstück besonders interessant – ich hasse es! Das ewige hoch und runter macht mich fertig, der Wald sieht überall gleich aus und die Müngstener Brücke kenne ich inzwischen auch in- und auswendig. Zusätzlich bekam ich ab Kilometer 30 bei jedem Bergabstück Krämpfe im Muskel neben dem linken Schienbein. Das Bein fühlte sich an wie eingeschlafen und zügiges Bergablaufen war nicht mehr möglich. Das war so krass, dass ausgerechnet ich über Bergaufstücke froh war. Das Problem begleitete mich auf den nächsten 20 bis 25 Kilometern. Meine Marathonzeit lag dann auch 17 Minuten über der Vorjahreszeit.
Der dritte und letzte Halbmarathon war dann ganz in Ordnung. Im Gegensatz zum Vorjahr lief ich die Berge hoch und auch die Probleme bergab wurden langsam wieder besser und so holte ich nach und nach einiges der 17 Minuten Rückstand wieder auf. Genau an der 60 Kilometermarke ging die teilweise geänderte Strecke im rechten Winckel ab. Ich schaute mir die Markierungen auf der Straße nicht genauer an (ich dachte wohl, sie gehörten zum Kilometerschild) und lief erst einmal 150m gradeaus, bis mich ein freundlicher Staffelläufer durch ein lautes Pfeiffkonzert darauf aufmerksam machte. Es folgte ein richtig tolles Trailstück, die Höhenmeter zum Ziel wollten natürlich auch auf der neuen Strecke gelaufen werden. Ungefähr 500 vor dem Ziel nahm ich den von hinten näher kommenden Peter Gnüchtel wahr. Er hatte eine andere Renneinteilung. Ich lies ihn herankommen und die letzten 300 m liefen wir gemeinsam, mit einer kleinen Endbeschleunigung, in Richtung Ziellinie, die wir dann auch gemeinsam in 5:52:3x überquerten. Übrigens 4 Minuten langsamer als im Vorjahr und 16 Minuten über meiner Bestzeit – ziemlich genau in der Mitte meiner 5 Röntgenlaufzeiten.
Wie jedes Mal habe ich mich unterwegs gefragt, warum ich mir diesen Lauf immer wieder antue, aber die 100 km im nächsten Jahr angesichts der 15. Auflage habe ich für mich trotzdem noch nicht ausgeschlossen.
Dieses Jahr gibt es aber nichts schnelles mehr, nur noch ein, maximal zwei, Gruppenmarathons.
Zwei Fragen habe ich noch. Wieso zeigen alle (barometischen) Höhenmeter ca. 1300 Höhenmeter an (GPS entsprechend mehr), auf der Homepage sind es aber deutlich weniger? Wieso steht das 35 Kilometerschild jedes Jahr bei 35,5 Kilometern, 40 Kilometer aber wieder richtig?